Steinerne Spuren
Die Ahnenstätte Hilligenloh - Naturfriedhof oder völkische Gedenkstätte?
Jetzt ist es
wieder ruhig geworden in Hude _ eine wahre Friedhofsruhe! Dabei schlugen im
vorletzten Jahr die Wellen so hoch, als ein Huder Pastor die Öffentlichkeit
darauf aufmerksam machte, daß in der Ahnenstätte Hilligenloh"
mit Gedenksteinen die FaschistInnen Mathilde und Erich Ludendorff geehrt wurden.
Die 1932 vom Verein Deutschvolk" gekaufte Begräbnisstätte wurde eingerichtet, um Mitglieder des 1926 von Erich Ludendorff gegründeteten Tannenbergbundes im Sinne des völkisch-rassistischen Gedankengutes zu bestatten. Im Beisein von Erich und Mathilde Ludendorff wurde der Friedhof 1933 eingeweiht. 1948 übernahm ihn der neugegründete Verein Ahnenstätte Hilligenloh e.V". In seiner Satzung beschreibt der Verein es als seine Aufgabe, für seine Mitglieder und alle freigläubigen Deutschen würdige letzte Ruhestätten zu errichten und ihnen freie Gestaltung der Totenfeiern zu ermöglichen". Dabei kann Mitglied des Vereins nur werden, wer sich der Gotterkenntnis Mathilde Ludendorffs (L) verbunden fühlt und keiner Religionsgemeinschaft angehört".
Man darf das Gedankengut (aber) nicht außen vor lassen" _ so Pastor Backenköhler 1998 bei seinem Versuch, eine behutsame, nicht menschenverletzende Aufarbeitung der Geschichte" in Gang zu setzen. Gedankt wurde ihm dieser Versuch nicht. Briefliche Drohungen, Telefonterror und persönliche Diffamierungen waren die Folge. Dennoch: Es wurde in der Gemeinde Hude ein Arbeitskreis gegründet mit der Aufgabe, die Geschichte des in die Diskussion geratenen Privatfriedhofs und seines Träger-vereins aufzuarbeiten. Was ist aus dieser Aufarbeitung geworden? Zu welchen (Be)-Schlüssen ist der Arbeitskreis gekommen und wie werden diese umgesetzt?
Zur Ideologie des Bund(ES) für Gotterkenntnis" (Ludendorffer") sowie zu den aktuellen Vorgängen in der Gemeinde Hude findet am Montag, dem 10.07. um 20.30 eine Veranstaltung zweier Referenten, eingeladen vom Arbeitskreis Rote Rispe", im Rahmen des Antifa-Cafe`s statt.