Antifa Aktuell - ein Projekt der Antifaschistischen Aktion Oldenburg


Schwelm -
Nazi hat Pech gehabt

Am 9. Juli überfiel eine vermummte und bewaffnete Gruppe Fascho-Skins eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal für die KZ-Opfer von Wuppertal- Beyenburg. Mehrere Menschen wurden durch Baseballschläger und Schlagringe zum Teil schwer verletzt. Doch durch antifaschistische Gegenwehr und einen größeren Bulleneinsatz konnten 8 beteiligte Nazis ermittelt werden. Unter ihnen auch der NPD-Ratsherr Thorsten Crämer aus Schwelm (NRW). Der sitzt jetzt wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch in U-Haft.

BRD - 05.08.2000 Naziaufmärsche und Gegenwehr

Am 05.08.2000 war einiges Los. Die Faschos marschierten in Tostedt (liegt zwischen Bremen und Hamburg) auf. Rund 250 Naziglatzen, die nur unter starken Auflagen (keine Springer Stiefel, keine Uniformen,...) maschieren durften, wurden von einem Großaufgebot der Bullen abgeschirmt. Die Cops hatten die Lage unter Kontrolle, so daß auch etwa 100 spontan angereiste Antifas den Aufamrsch zwar bewerfen, aber nicht verhindern konnten. Am Abend konnten die Faschos dann auch auf ein von Bullen geschütztes Blood & Honour Konzert in Hamburg gehen.

In Bad Berka (Weimarer Land) wurde ein Faschoaufmarsch verboten worden, die Bullen verhafteten ca. 100 Nazis, die trotzdem angereist waren. Auch in bayrischen Freilassing hatten die Naziglatzen gegen die Staatsmacht keine Chance. Ebenso erging es ca. 100 Nazis, die sich im sächsischem Lößnitz treffen wollten.

Etwa 2000 Leute waren auf einer großen Antifa Demo in Düsseldorf, die durch die Innenstadt zum Ort des Bombenanschlages, durch den mehren Menschen, zum Teil jüdischen Glaubens, schwer verletzt wurden, führte.

Emmerich - Antifaschistische Selbstorganisation against Nazipack

Im Nordrhein Westfälischem Emmerich haben sich offenbar etwa 60, überwiegend kurdische Jugendliche selbst organisiert. Laut hilfloser örtlicher Polizei wurden in den Städtchen wiederholt Nazi-Skins und andere Faschos massiv angegriffen und vertrieben. Tief betroffen teilte der Polizeisprecher mit, daß einige Naziglatzen sogar "regelrecht durch die Stadt gejagt" wurden.

Organisiert die antifaschistische Selbsthilfe und zeigt den Nazis, was es heißt, gejagt zu werden!

BRD - Telefonieren against Nazipack

In den letzten Wochen sind aus den meisten Bullen und PolitikerInnen ganz tolle antifaschistische Menschen geworden. Deshalb gibt es jetzt ganz viele Telefonnummern, die uns gegen die Nazis helfen sollen. Die „Hotline gegen rechts" sitzt in Hamburg. Sie ist auf der Innenminister- und Senatorkonferenz der norddeutschen Küstenländer beschlossen worden. JedeR, derDie also Erkenntnisse über Rechte hat, sollte unbedingt die Bullen unter 040 428 67 67 67 anrufen. Die Berliner Cops sind ein paar Schritte weiter: Unter 030 691 11 83 kann man nicht nur Infos loswerden, sondern auch kriegen. Auch der BGS hat die Zeichen der Zeit erkannt: 01805 23 45 66 heißt die Nummer, die einen automatisch mit der nächstgelegenen BGS Wache verbindet, die bei „rechtsextremen Vorfällen" sofort „notwendige Maßnahmen" in die Wege leitet. In Hessen ist es die 0611 890 55 11. die haben sogar ein Fax (0611 890 55 12) und eine Email Adresse (HLKA-Hinweise-Rechts@t-online.de ). In Hessen steht sogar „In dringenden Fällen" die Nummer „110" zur Verfügung. Für Bremen gibt's die 0421 362 38 87, für uns in Niedersachsen 0511 330 11 11.
In Oldenburg gibt es weiterhin nur das gänzlich bullenfrei betriebene Antifa Infotelefon 0441 25273. Ruft an!

Sebnitz/Sachsen - FDP hat Zeichen der Zeit erkannt

In der Seidenblumenstadt am Nationalpark Sächsische Schweiz hat sich die FDP dazu durchringen können, ihre Koalition mit den Naziparteien NPD und DSU aufzugeben. Und das mit Bedauern: FDP Politiker Jürgen Montag konnte sich nur schwer von NPD Mann Johannes Müller trennen, gab er doch so den Koalitionsstaus auf, der ihm zumindest begrenzt Einfluss versprach. Doch der Druck der Landes und Bundespartei war wohl zuviel für ihn. Der NDP macht das nicht viel aus, Klinikarzt Dr. Johannes Müller ist ein gern gesehener Gast im Rat. Der PDSler Reinhard Richter schätzt ihn als Menschen, zu dem er ein „ganz normales kameradschaftliches Verhältnis" habe. „Der Müller kennt sich in der Sache aus, macht manchmal gute Vorschläge!"

Auf einmal finden die jeweiligen Landesverbände das Verhalten „Skandalös" (PDS) und „Parteischädigend" (FDP). Der Umgang mit FaschistInnen wurde für die „etablierte" FDP aber erst zum Problem, als die NPD damit Werbung machte...

Neumünster 1 - Nazi- Hochzeit vs. Nichtdeutsche AnwohnerInnen 0:1

Am 22.8.2000 wollten ca. 15. Neumünsteraner Naziglatzen eine Kameradenhochzeit feiern. Mit reichlich Bier und Nazi- musik wurde einige Zeit gefeiert, dann wurde es vielen, größtenteils türkischen, Jugendlichen aus Neumünster zuviel. Das Ende der Hochzeit war eine Massenschlägerei mit ca. 50 Beteiligten, bei der ein Nazi "krankenhausreif" (Bullen) geschlagen wurde. Die anderen Faschos kamen mit leichteren Blessuren davon. Die Cops nahmen einen "türkischen Jugendlichen" fest und lösten sicherheitshalber die Reste der Hochzeitsgesellschaft auf.

Neumünster 2 - Club 88 vs. Bullen + Stadt 0:2

Neumünster und kein Ende. In der kleinen Schleswig Holsteinischen Stadt mit dem überregionalen Nazitreffpunkt "Club 88" regt sich immer mehr Widerstand. Nach der erfolgreichen "Weg mit dem Club 88" Antifa Demo im Sommer mit mehr als 800 Menschen überlegt nun die Stadt, den Fascholaden dichtzumachen. Die Betreiber Christiane Dolscheid, Tim Bartling und Jan Steffen Holthusen haben mittlerweile massive Probleme mit Bullen, Antifas, Ordnungsbehörden und Galatasarai-Fans. Bis zum 4.9.2000 soll sich die Betreiberin Christiane Dolscheid nun zu diversen Vorwürfen äußern, ansonsten wird gedroht, ihr die Lizenz wegen "Unzuverlässigkeit" zu entziehen.

Dagegen wollen die Nazis am 2.9.2000 in Neumünster aufmarschieren. Zur Zeit klagt die Stadt noch für ein Verbot des Aufmarsches. Die Antifa-Gegenkundgebung beginnt um 10.30 Uhr auf dem Platz Kleinflecken.

Haider - Italien Besuch und Papst Empfang

Der Österreichische Nazi und FPÖ Kader Jörg Haider war auf einem Kurztrip in Italien. U.a. in Venedig wurde er mit diversen Wurfgeschossen massiv empfangen. Nichtsdestotrotz machte ihn die kleine Gemeinde Jesolo zum Ehrenbürger. Im Gegensatz dazu wandte sich der Italienische Außenminister Lamberto Dini an die Österreichische Regierung und forderte sie auf, Haider in Zukunft an Reisen nach Italien zu hindern. Der Landeshauptmann von Kärnten kann sich auch auf einen Papst-Besuch freuen: Da Kärnten dieses Jahr den großen Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz spendet, wird er am 16.12.2000 eine Audienz beim Papst kriegen. Wieder abgesagt hat der Nazi aber seinen Besuch auf der pleitegegangenen Weltausstellung EXPO in Hannover. Dort wollte er ursprünglich zum Beginn der „Kärnten-Woche" am 03.09.2000 auftauchen. Supi, dann können wir ja alle am 03.09.2000 nach Hamburg fahren, wo die Faschos des mittlerweile verbotenen „Hamburger Sturms" gegen die „Hamburger Morgenpost" aufmarschieren wollen (letzte Infos 0441 25273).

Forst - Grenzcamp 2000

In Forst war dieses Jahr das Grenzcamp zuhause. Eine Woche lang voll mit linksradikalen Actions und Demos gegen den rassistischen Konsens. Trotz massiver Naziandrohungen, das Camp anzugreifen, und diverser Versuche der Forster Stadtverwaltung, das Camp zu verhindern, konnte es stattfinden. Neben Demos in Spremberg und Eisenhüttenstadt gab's eine Vielzahl von Aktionen. Zwei BGS-Wachen in der Umgebung wurden sachbeschädigt und die Nazis trauten sich nicht so recht aus ihren Löchern. Am Abschlusstag wurde das Camp dann von einem vermummten Cottbusser SonderEinsatzKommando (SEK), welches anderem mit Rufen wie „jetzt erschiessen wir Euch und Eure Hunde!" auf das Camp gerannt kamen, gerazzt. Die Bullen wollten einen Piratensender (das Campradio) beschlagnahmen. Die Cops nahmen zwar ein paar elektrisch aussehende Gegenstände mit, konnten die Sendeanlagen aber nicht finden.
Nächstes Jahr wird's wieder ein antirassistisches Grenzcamp geben!

Fulda - Game over für den „BFB"

Die „große Sammlungsbewegung" der deutschen Rechten ist am Ende. Der vom ehemaligen und jetzt-wieder FDP Politiker Manfred Brunner (momentan FDP Sachsen) gegründete „Bund freier Bürger (BFB)" hat sich am 13.08.2000 Aufgelöst. Auf einer Bundesdeligiertenkonferenz in Fulda wurde beschlossen wegen „der hohen Schulden" endgültig Schluss zu machen. Der ehemalige Vorsitzende Heiner Kappel (Ex-FDP-Landtagsmitglied, Hessen) meinte, der BFB wolle „den Weg für eine sinnvolle Bündnisarbeit" freimachen. Der BFB hatte nach eigenen Angaben 2000 Mitglieder. Er war total zerstritten und unfähig die deutsche Rechte oder sich selbst zu sammeln. Nach diversen Parteiüber- und austritten ist jetzt offiziell Schluss.

Der BFB forderte seine Ex-Mitglieder auf, sich in den anderen „großen Sammlungsbewegungen" der deutschen Rechten, die fast unbekannten Kleinstparteien „Deutsche Partei (DP)" und „Freiheitliche Partei Deutschlands (FPD)", zu organisieren.

Hamburg - Nazi Gruppe „Hamburger Sturm verboten

Die Hamburger Innenbehörde hat am 11.08.2000 die „militante Gruppierung Hamburger Sturm“ aufgelöst. Bei vier Kadern der freien Kameradschaften (u.a. Christian Worch, Thorsten „Steiner“ Wulff und Thorben Klebe (Foto)) wurden die Wohnungen durchsucht. Umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt, darunter auch ein Konto mit knapp 300 DM und diverses Material zum diesjährigen Heß Event. Auch verboten sind alle Nachfolgeorganisation und das Fascho Fanzine „Hamburger Sturm“. Nach Meinung der Hamburger Innenbehörde vertrat der „Hamburger Sturm“ rassistische und ausländerfeindliche Inhalte“ und sieht sich „in der Tradition des Nationalsozialismus“.

Oldenburg - Nazi Skins stressen rum

Hier die Original-Presseerklärung der Antifaschistischen Aktion Oldenburg (AA/OL) vom 06.08.2000
(Taz und NWZ berichteten...):

„ Naziterror an der Hunte
Wie schon des öfteren in der Vergangenheit mussten wir auch diesen Freitag wieder feststellen, dass nicht nur im Osten Deutschlands der faschistische Mob aktiv ist. In den frühen Morgenstunden des 05.08.2000 kam es in Oldenburg zu mehreren Übergriffen von Nazis. Eine Gruppe von vier Naziskins besuchte eine Party in Bürgerfelde, pöbelte dort BesucherInnen an und schlugen eine Person zusammen. Nachdem sie die Party verlassen hatten, griffen sie eine weitere Person im Bereich Scheideweg an und verletzten auch diese. In Kreyenbrück traf sich eine Gruppe von ca. 10 Naziskins. Sie skandierten lauthals faschistische und rassistische Parolen. Später belästigte eine weitere Gruppe von fünf Nazis AnwohnerInnen in Kreyenbrück durch das Werfen von Flaschen auf PassantInnen und das Skandieren von Naziparolen. Diese Vorkommnisse an einem „normalen“ Freitagabend zeigen sehr deutlich, dass das Problem mit den FaschistInnen in Oldenburg keineswegs so harmlos, unorganisert und im „Vergleich ... unterdurchschnittlich (NWZ 03.08.2000)“ ist.
Wir werden diese Zustände nicht hinnehmen!
Sowohl die Angriffe von Nazis in der Innenstadt auf MigrantInnen und „links“ aussehende Menschen, als auch die Zusammenrottung von über 50 Nazis beim letzten Kramermarkt sprechen für sich. Es ist an der Zeit den Nazis zu zeigen, dass wir sie hier nicht dulden. Sollte es in Zukunft, also z.B. auf dem diesjährigem Kramermarkt zu Ansammlungen von Nazis kommen, werden wir, und hoffentlich mit uns noch viele andere, nicht tatenlos zusehen, wie sie ihr rassistisches und faschistisches Gedankengut offen ausleben. Den Nazis muss, wie wir im Januar mit einer Demonstration bereits deutlich gemacht haben, jeder öffentliche Raum genommen werden. In dieser Stadt ist kein Platz für Nazis, und das werden wir auch versuchen mit allen Mitteln durchzusetzen. Wir fordern alle OldenburgerInnen dazu auf, den Nazis auf der Strasse mit aller Deutlicheit zu zeigen, dass sie lieber schnell hier verschwinden sollen.
Kein Fußbreit den FaschistInnen!
Nazis angreifen!“

BRD - Massenhaft Bürger, Antifas und Parteien gegen Nazis

U.a. durch den momentanen „Wir sind alle gegen Rechts“-Hype bei Parteien, Gewerkschaften und Bürgern gab es letzen Monat diverse große Demos gegen Faschos. Teilweise ätzende Alibi-Veranstaltungen wie z.B. am 17.08.2000 auf der „Weltausstellung“ der KapitalistInnen Expo, mit Kerzen und Birgit Breuel gegen „Fremdenfeindlichkeit“ aber auch große linksradikale Demonstrationen z.B. in Düsseldorf mit über 2000 Menschen. In Zwickau waren’s am 13.08.2000 rund 2000 Leute die gegen die Faschos auf die Strasse gingen. Der für den gleichen Tag geplante Naziaufmarsch war verboten worden. 1000 Menschen demonstrierten am 19.08.2000 in Rostock, auch hier war ein Hess-Marsch verboten worden. In Eisenach wehrten sich 350 gegen „rechte Gewalt“, nachdem ein Bombenanschlag auf eine Dönerbude verübt worden war. Ein hoher JN Funktionär (und Mitglied der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands - NPD) wurde unweit des Tatortes festgenommen. 1200 Menschen waren am 22.07.2000 in Ludwigshafen gegen die Faschos auf der Strasse gegangen. Aktueller Anlass war ein Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft am 16 Juli, ein Redebeitrag der rotgrünen Landesregierung wurde von AntifaschistInnen aus Protest gegen die Asylpolitik verhindert. Bereits am 29.07.2000 marschierte die Nazi Partei NPD in Stuttgart auf, um gegen den Christopher Street Day zu protestieren. Nur 150 Nazis waren gekommen. Zwar wurden die Faschos von diversen Bullen-Hundertschaften geschützt, einige Angriffe mit Flaschen, Steinen und Obst waren aber drin. Unter anderem musste der Nazi Lautsprecherwagen dran glauben. Beim CSD in Stuttgart waren 2000 Lesben, Schwule und Sympatisan-tInnen, 20.000 schauten begeistert zu. Es gab noch diverse weitere Demos und Actions gegen das Nazipack u.A. in München, Halle, Hamburg....

Frankfurt/M - IG Farben bleiben traditionell

Am 23.08.2000 fand in der Stadthalle Bergen- Enkheim die Jahreshauptversammlung der „IG Farben in Abwicklung“ statt. Der „ehemalige“ Nazikonzern, der massiv ZwangsarbeiterInnen beschäftigte und unter anderem Für die Produktion von „Zyklon B“ verantwortlich ist, soll nun nach mehr als 50 Jahren aufgelöst werden. Auch diesmal haben es die AktionärInnen nicht geschafft. Deshalb gab’s diverse Aktionen von ehemaligen ZwangsarbeiterInnern, Antifas und kritischen AktionärInnen in und vor der Halle. Die IG Farben i.A. ließ das alles ziemlich kalt, und sie kürzte kurzerhand ihre Mittel zur ZwangsarbeiterInnenentschädigung von 3.000.000 DM auf 500.000 DM. Das war derart dreist, das nicht nur Antifas wütend wurden, sondern auch diverse PolitikerInnen (wie z.B. Özdemir von den Grünen und sogar der Mega Biedermann und SPD „Innenexperte“ Dieter Wiefelspütz). Also, nächstes Jahr alle nach Frankfurt und die IG Farben i.A. sofort Auflösen, wenn sie es nicht selbst tut!

BRD - Nazi Actions und Gegenwehr am 18. und 19.08.2000

Auch am Wochenende des 18/19..08.2000 haben Faschos Bullen und Antifas in Atem gehalten. Doch das diesjährige „Aktionswochenende“ für den an Altersschwäche im Knast gestorbenen Hitler Stellvertreter Rudolf Heß war eine Niederlage für die Nazis. Selten haben sie noch weniger hingekriegt als dieses Jahr. Der einzige erlaubte Nazi-Aufmarsch am Wochenende war in Hamburg. Lächerliche 120 Faschoglatzen rund um den inzwischen verbotenen Hamburger Sturm protestierten ein wenig gegen die BILD Zeitung.
1000 GegendemonstrantInnen hatten gegen 2000 kampferprobte Hamburger Bullen keine Chance, aber immerhin konnten die Nazis nicht marschieren, sondern nur eine kleine Kundgebung abhalten. Am Tag vorher waren in Hamburg bereits 3000 Menschen gegen den Naziaufmarsch auf die Strasse gegangen. In Thüringen und Bayern sorgte ein Großaufgebot von Bullen dafür, dass es keine Nazi-Feiern und Konzerte für Rudolf Heß gab. Die Faschoaufmärsche in Rostock und Berlin waren verboten worden, in Rostock demonstrierten 1000 Menschen gegen Nazis, in Berlin waren 300 Leute zur britischen Botschaft unter dem Motto „Danke England“ gekommen.
In Dortmund riefen am Samstag zwei Männer faschistische und rassistische Parolen. Nach einiger Zeit sahen sich zwei Zivi Cops zum Eingreifen genötigt. Die Faschos griffen die beiden Bullen massiv an. Der eine Fascho konnte erst durch einen Warnschuss gestoppt werden. Insgesamt wurden dort im Laufe der Nacht sieben „Rechtsextremisten“ festgenommen.
In Eckerförde wurde ein Mann schwer verletzt, der versuchte, zwei MigrantInnen vor sechs Nazis zu schützen. Die Bullen stellten die Faschos ließen sie aber in der gleichen nacht noch wieder nach Hause gehen. In Neumünster wurde mal wieder der Club 88 gerazzt. Von den Bullen mitgenommen wurden Fascho Musik CDs und Rudolf Heß Propaganda. Im Club hielten sich nur 22 Nazis im Alter von 18 bis 25 aus ganz Schleswig Holstein auf, so die Bullen.
Nur ein paar Meter weit schafften es ca. 40 Nazis im Schleswig Holsteinischen Bad Beramstedt (Kreis Segeberg). Sie wollten dem toten Altnazi und Hitlerstellvertreter Rudolf Heß gedenken. Alle wurden von den Bullen eingesackt, aber noch im laufe des Tages freigelassen.
Bei einem Anschlag auf ein AsylbewerberInnenheim in Eisenhüttenstadt wurden 7 Menschen durch eine Nebelbombe leicht verletzt.

Delmenhorst - Demo gegen Abschiebung

Am 19.August fand in Delmenhorst eine Demo für das Bleiberecht des 18-jährigen Kurden Hasan statt. Der Delmenhorster Schüler ist von der Abschiebung bedroht und deshalb Mitte August untergetaucht. Bei einer Abschiebung in die Türkei erwartet ihn als Kurden und Kriegsdienstverweigerer ein ungewisses Schicksal. Doch Folter gilt in dre BRD nicht als Asylgrund. Um den Fall in die Öffentlichkeit zu bringen und eine Abschiebung zu Verhindern haben sich die Antifaschistische Aktion Delmenhorst und MitschülerInnen, LehrerInnen und Freunde von Hasan zusammengetan. An der Kundgebung und der Anschließenden Demo nahmen etwa 50 Leute teil.