Castortransporte in Gronau stoppen! 2002 neue Runde im |
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Terminhinweis: Abfahrt in Oldenburg um 10.45 Uhr am Alhambra |
Während sich ein Großteil der Anit-Atomkraft-Bewegung um Castortransporte kümmert, bereitet das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium weitgehend unbeachtet die sogenannte Öffentlichkeitsbeteiligung" zum beantragten Ausbau der Uran-anreicherungsanlage (UAA) in Gronau vor. Die Auslegung der Pläne (Kapazitätserweiterung der UAA von genehmigten 1800 Tonnen Urantrennarbeit pro Jahr auf 4500 UTA/a und Bau eines Hallenlagers für Uranoxid neben der UAA)soll Anfang 2002 erfolgen. Voraussichtlich ende 2002 soll die Erörterung der (hoffentlich zahlreichen) Einsprüche stattfinden. Darüber hinaus läuft (ohne Öffentlichkeitsbeteiligung) auch ein Genehmigungsverfahren bezüglich einer Transportbereitstellungshalle (Uran-hexaflourid-transporte); der entsprechende Antrag wurde Mitte 2001 gestellt.
Die Urenco Deutschland, die die Gronauer UAA betreibt, hatte bereits kurz vor der Bundestagswahl 1998 den Bau des Uranoxidlagers und eine Kapazitätserhöhung (damals zunächst auf 4000t UTA/a, zwischen-zeitlich auf 4500t UTA/a) beantragt. Vor Ort in Gronau ist er-fahrungsgemäß davon auszugehen, saß die AktivistInnen des AKU Gronau sich massiv in das Genehmigungsverfahren einbringen werden. Details werden rechtzeitig veröffentlicht. Wie stark die konkrete Unterstützung der regionalen und überregionalen Bewegung sein wird (Durcharbeitung der Pläne, Verfassen von Einzeleinsprüchen, Sammeln von Sammeleinsprüchen, Öffentlichkeitsarbeit, Stärkung des politischen Drucks auf Düsseldorf, Finanzierungshilfen für Sachbeistände ...), wird sich zeigen.
Natürlich darf man nicht glauben, daß der Ausbau der UAA und das Uranoxidlager alleine durch das Sammeln möglichst vieler Einsprüche und durch die Teilnahme am Erörterungstermin gestoppt werden könnte. Erfahrungsgemäß kann die Teilnahme an derartigen Genehmigungsverfahren jedoch viel Sand ins Getriebe der Atomlobby streuen, z.B. durch einen errungenen Abbruch eines Erörterungstermins. UND: Politisch ist es ein beachtlicher Unterschied, ob 1000, 10.000 oder 100.000 Einsprüche zusammen kommen. Gegen den Bau der 1000t-Anlage wurden in den 70er Jahren rund 7000 gesammelt (davon kam etwa sie Hälfte aus den Niederlanden). 1996 kamen gegen die Erweiterung auf 1800t rund 8000 Einsprüche zusammen. Eine Steigerung ist möglich und wünschenswert. Letztlich sollte allen AtomkraftgegnerInnen bewußt werden, daß in Gronau der Brennstoff für AKWs produziert wird, der nach dem Abbrand in den Reaktoren in Castor-Behältern landet, die uns dann auch wieder das Leben schwer machen. Jede Tonne Uran, die in Gronau nicht angereichert wird, verringert das Atommüllproblem. Und: Widerstand gegen Urananreicherung ist praktische Solidarität mit dem Widerstand gegen den Uranabbau.
Wer sich vorstellen kann, im nächsten Jahr kleine oder größere Aufgaben hinsichtlich der Öffentlichkeitsbeteiligung im UAA-Genehmigungsverfahren zu übernehmen, sollte sich bereits jetzt mal melden. Hilfreich sind NaturwissenschaftlerInnen, die bei der Formulierung von Einsprüchen helfen können, Initiativen, die an Büchertischen Unterschriftenlisten mit Sammeleinsprüchen auslegen können, Gruppen, die phantasievolle Ideen für pressewirksame Aktionen z.B. im Vorfeld des Erörterungstermines haben, Verbände, die Geld für Sachbeistände haben usw.....
Nähere Informationen über die UAA und über die Genehmigungsverfahren, aber auch über die ständigen Urantransporte von und nach Gronau (übrigens, das Privatgleis von der UAA zum öffentlichen Schienennetz zwischen Gronau und Münster ist fertig); gibt es beim:
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V., c/o Siedlerweg 7, 48599 Gronau, Tel. 02562/23125, www.aku-gronau.de.
Spendenkonto:
AKU Gronau, Volksbank Gronau,
BLZ: 401 640 24, Konto: 110 551 700.
Quelle: Flugblatt des AKU Gronau