ANTIFA aktuell
Mob greift Flüchtlingsunterkunft an, bei Hildesheim 31.8./1.9.
Am Wochenende wurde eine Flüchtlingsunterkunft in der Hermann-Löns-Straße in Algermissen bei Hildesheim mehrfach von einem rassistischen Mob überfallen.
Bereits am Samstag wurde eine Gruppe von vier Tamilen von etwa 20 deutschen Jugendlichen, darunter 4 Skinheads, auf dem Schützenfest angegriffen. Die Flüchtlinge wurden umzingelt, beschimpft und angepöbelt, während eine gaffende Menge zusah. Die Tamilen flohen in ihre Unterkunft, wurden verfolgt und mehrfach geschlagen.Dabei erlitten sie verschiedene Verletzungen, die zum Teil im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die zu Hilfe gerufenen Bullen schützten die Flüchtlinge vor weiteren Übergriffen, nahmen die Personalien der Betroffenen auf, taten sonst jedoch nichts.
Nachdem die Bullen weg waren, kam der Mob wieder und zerschlug mehrere Scheiben der Unterkunft. Hierbei wurde ein Tamile durch einen Glassplitter im Auge getroffen. Von den erneut gerufenen Bullen verlangten die Tamilen die Verlegung in eine andere Unterkunft , was diese jedoch ablehnten.
Am Sonntagabend überfielen gegen 21 Uhr etwa 50, teils mit Eisenstangen bewaffnete Schützenfestbesucher erneut die Unterkunft, diesmal unter Bezugnahme auf einen angeblichen Versuch sexueller Nötigung durch einen der Flüchtlinge, wozu jedoch keinerlei Hinweise vorliegen. Einige Personen drangen in die nicht abschließbaren - Unterkünfte ein und versuchten in die Wohnräume der Flüchtlinge einzubrechen. Die Bullen sahen sich nicht in der Lage den Flüchtlingen zu helfen und ließen den Mob über eine Stunde lang gewähren. Nachdem auch die Bullen vom Mob beschimpft und attackiert worden waren, stimmten sie einer Verlegung der Tamilen zu. Bereits im Vorfeld hatte es mehrere Übergriffe und Anschläge auf das Wohnheim und seine BewohnerInnen gegeben.
Waffenfabrik aufgeflogen, in Mutzig bei Straßburg, 19.9.
Die französischen Cops haben in einer Wohnung im Elsass eine Munitionswerkstatt und rechtsextremes Propagandamaterial entdeckt. Rund 16.000 selbstgebastelte Patronen, 14.000 Sprengköpfe, 9850 Zünder, 20 Schusswaffen, 8 Kilo Sprengpulver und 8000 Geschosshülsen wurden in der Wohnung eines Ehepaars (Alter 30/31) gefunden. Dazu kam noch eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten mit rechtsextremer Propaganda. Das Material soll aus der Produktion einer US-amerikanischen Neonazi-Organisation stammen.Die Staatsanwaltschaft befürchtet, dass das Paar bereits einige rechte Gruppen beliefert hat.
NJB verliert Haus in Zittau, 24.9.
Nach Waffenfunden musste der NJB (Nationale Jugenblock) zwei Häuser in Zittau räumen. Der NJB, der bis Anfang Sommer noch als gemeinnütziger Verein von der Stadt Zittau unterstützt worden war, wurde nun vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem" eingestuft und musste daher die von der Stadt zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten verlassen. Noch im August hatte Sachsens Innenminister Horst Rasch (CDU) einen Verbotsantrag der PDS abgelehnt, da kein extremistisch motiviertes, aggressives Verhalten nach-zuweisen gewesen sei.
Anschlag auf NPD-Wagen in Berlin-
Lichtenberg, 8.9.
In den frühen Morgenstunden verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf das KFZ-Gelände eines bekannten NPD-Mitglieds in Berlin-Lichtenberg. Dabei brannte ein PKW, mit dem die Nazis Laut-sprecherfahrten veranstalteten, völlig aus.
Anschlag auf Falkenkeller in Barsinghausen, 9.9.
Der Falkenkeller Barsinghausen (unabhängiges Jugendcafé), ist wieder
einmal Opfer eines Anschlags geworden.
Nazis zerstörten 2 Kellerfenster, zerschlugen beide Türgläser
und hebelten die Tür auf.
Im Vorraum des Falkenkellers zerstörten sie daraufhin 2 Graffitis (auf
Leinwänden).
Bereits im März hatten die Faschos BesucherInnen eines Konzerts im Falkenkeller
angegriffen, danach wurden im Juli die Scheiben des Falkenkellers eingeschmissen
und die Türen mit rechten Parolen beschmiert.
Nazi-Aufmarsch verhindert, in Freiburg, 14.9.
Ca. 100 Nazis standen sich am Bahnhof die zum Teil unbeschuhten Füße (sie hatten sich nicht an die Auflagen der Stadt gehalten und mussten die Springerstiefel ausziehen) platt, während eine bunte Demo mit etwa 10000 TeilnnehmreInnen aller Spektren den Aufmarsch von Anfang an blockierten. Als Manko bleibt jedoch zu erwähnen, dass die bürgerlichen Parteien die Gegendemo für ihren Wahlkampf mißbrauchten. Außerdem wurden in der Gegendemo einige Nazis enttarnt, die sich aber zu den Bullen retten konnten.