Stellungnahme zur Kampagne „Alhambra für alle“


Seit Ende Juni 2025 verbreitet die Gruppe „Alhambra für alle“ Vorwürfe gegen das Haus und seine derzeitigen Nutzer*innen. Im Vordergrund stehen dabei die Behauptungen, dass „junge Menschen dort strukturell keinen Platz finden“ und eine „Antideutsche Dominanz“ vorherrschen würde. Bei den Initiator*innen handelt es sich u.a. um Personen aus einer ehemaligen Gruppe, die in den vergangenen Jahren eigenständig die Räumlichkeiten des Alhambras genutzt und auch weiterhin freien Zugang haben.


Zeitgleich mit dem ersten Instagrampost der Gruppe gab es zahlreiche Schmierereien sowohl an der Außenfassade als auch an den Innenwänden von nicht-öffentlichen Räumen (u.a. „Free Palestine ihr antideutschen Opfer“ und „Israhell“). Öffentlich zu behaupten, es gäbe keinen Raum für Jugendliche, und dann ebendiese internen Räume mit Parolen zu beschmieren, wäre absurd. Wie wir junge Menschen besser einbinden können, wollen wir weiterhin ernstnehmen. Doch die Inszenierung eines Generationenkonfliktes erscheint in diesem Fall als vorgeschoben.


Wie immer gilt: Es gibt nicht „das Alhambra“


Aufgrund des Konsensprinzips im Plenum gibt es keine einseitige politische Ausrichtung des Alhambras. Das Haus ist durch diejenigen Gruppen geprägt, die sich hier organisieren und engagieren. Anstatt die inhaltliche Auseinandersetzung mit den anderen Nutzer*innen einzugehen, hat die Gruppe sich auf die bequeme Position zurückgezogen, von außen gegen das Alhambra zu hetzen. Damit diskreditieren und gefährden sie einen der wenigen linksradikalen und autonomen Räume in Niedersachsen.

Wir arbeiten auf der Grundlage eines antiautoritären Selbstverständnisses. Nur so ist es möglich, dass hier im Haus sich Gruppen aus unterschiedlichen linken Spektren engagieren. Das umfasst diverse Themen wie antifaschistische Recherche, antisemitismuskritische Bildung, praktische Solidarität mit Geflüchteten, Antirepressionsarbeit oder (queer-) feministische Interventionen. Dass es dabei zu Konflikten kommt und persönlicher Frust entsteht, ist unausweichlich. Dazu gehört auch, dass Aussagen und Handlungen von anderen kritisiert werden. Wer sich der Kritik nicht aussetzen will und, anstatt dagegen zu argumentieren, lieber eine öffentliche Kampagne initiiert, hat die gemeinsame Arbeitsgrundlage von sich aus aufgekündigt.

Es gab in der Vergangenheit einige Gesprächsangebote von anderen Nutzer*innen an die Gruppe. Selbst organisatorische Absprachen, jenseits von Inhalten, wurden stellenweise verweigert. Wir bieten der Gruppe weiterhin an, auf das Nutzer*innenplenum zu kommen und ihr Anliegen vorzutragen. Auf eine Internetdebatte wollen wir uns nicht einlassen.

Wir müssen keine Freund*innen – wir sollten Genoss*innen sein.